Smog in Ostwestfalen

Blick zum Bielstein

SMOG IN OSTWESTFALEN NUR AUF DEM BILDSCHIRM
So lautet der Text einer Karikatur von Egon Körbi, der mehr als drei Jahrzehnte als EKÖ für die Freie Presse, die Neue Westfälische und die Lippische Landes-Zeitung als Karikaturist gearbeitet hat.

Karikatur von EKÖ – Lippische Landes-Zeitung – 1985-01-19

Am 15. Januar 1985 um 6:26 war plötzlich Stille im Radio. Keines der WDR Programme ist zu empfangen, ein Blick aus dem Wohnzimmer in Richtung Hermann, das vertraute Signallicht am Sendeturm auf dem Bielstein ist erloschen. Die haben wohl Stromausfall – so der erste Gedanke. Als es hell wird zeigt sich jedoch: Nicht nur das Warnlicht ist ausgefallen. Der Sendemast ist nicht mehr zu sehen.

Die Sendeanlage war erst knapp 15 Jahre vorher, nach langer Planung im Juni 1970 in Betrieb genommen worden.
Ein schönes Bild vom Sendemast hat die Firma Luftbild Kirchner + Wolf aufgenommen. Die Rechte für das Bild liegen mittlerweile beim Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr.

Bereits um 14:50 desselben Tages ist für das Programm WDR 2 eine provisorische Lösung gefunden. Der Sender Hünenburg in Bielefeld strahlt das Programm aus und die Technikabteilung des WDR geht davon aus im Februar über einen provisorischen 85 m Mast auf dem Bielstein das 1. Programm wieder zu senden.

Viele Informationen zur Geschichte des Senders und den Ursachen, die zum Einsturz führten kannst du in einer informativen Schrift des WDR nachlesen. Den Link findest du am Ende dieses Artikels bei den Quellenangaben.

Im September 1986 war „Der neue 300er“ fertig und die Rundfunkprogramme des WDR sowie das 1. Programm (ARD-Fernsehprogramm) können wieder in entsprechender Qualität empfangen werden.

Mehr zur Geschichte von Rundfunk und Fernsehen in OWL gibt es vielleicht demnächst.

Quellenangaben:
Lippische Landes-Zeitung, WDR Archiv – https://www1.wdr.de/sendemastpdf100.pdf

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