Brokhausen

Bereits im November 2013 beschloss der Rat der Stadt Detmold die Fusion der Löschgruppen Bentrup und Brokhausen zum Löschzug Nord. Im Juli 2017 erfolgte der Beschluss für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für das nördliche Stadtgebiet und im Herbst 2022 wurde mit dem Neubau an der Brokhauser Straße begonnen. Im April 2023 war eine Sperrung der Brokhauser Straße erforderlich, eine Umleitung wurde eingerichtet und beschildert.

Stadt sperrt unbekannte Straße lautet der Titel zu einem Kurzbericht der LZ am Samstag, 2023-04-22 und belegt diese Aussage mit einem Foto der Umleitungstafel. Die Auftraggeber für die Umleitungsbeschilderung werden sofort tätig und bereits am darauffolgenden Dienstag ist der kleine Schreibfehler behoben, nicht durch Überkleben, es wurden neue Schilder gefertigt.

Eine Internetsuche nach Brockhausen liefert einige Treffer und belegt, dass dieser Schreibfehler nicht selten auftritt.

Am 2016-11-25 berichtete die LZ über den Dorfteich in Brokhausen.

Auf die per Mail gestellte Frage an den LZ Reporter: „Kennen Sie diesen Bericht?“ wird lediglich „uppss“ als Antwort formuliert.

Lippeschutz berichtet über einen Dachstuhlbrand am 2022-02-13.

Das online Branchenbuch CYLEX kennt den Namen des Ortsbürgermeisters.

Die Feuerwehr Detmold berichtet am 2013-08-26 über einen Wohnungsbrand.

Die Kirchengemeinde Detmold Ost lädt ein zum Gottesdienst in das Schützenhaus

Der Imkerverein berichtet auf seiner Internetseite über seine Geschichte

Die Stadt Detmold nennt in ihrem Internetauftritt Name und Anschrift der örtlichen Kita

Günther-Groenhoff-Straße

Du liest den Titel dieser Seite, siehst das Bild vom Straßenschild darunter und findest sofort den Widerspruch:
Da fehlt offensichtlich das h.

Rüdiger Henke erwähnt in der Broschüre „Die Straßen der Detmolder Kernstadt“ die Segelflugpioniere Robert Kronfeld, Wolf Hirth und Günter Groenhoff. Hier gibt Henke übrigens den von Hirth gewählten Vornamen korrekt an.

Geboren wurde Groenhoff lt. wikipedia in Stade, Henke dagegen gibt Frankfurt als Geburtsort an. Günther mit h oder Günter ohne h, was ist korrekt? Hier ist die Auskunft vom Stadtarchiv Stade:

Die Schreibweise ist laut Geburtsurkunde Standesamt Stade Nr. 122 /1908: Günther Hermann Friedrich Groenhoff

Die nach Günther Groenhoff benannte Straße findest du in Detmold im Bereich der ehemaligen Fliegerhorst-Kaserne, wenn du stadtauswärts von der Richthofenstraße auf die Robert-Kronfeld-Straße abbiegst. An drei bekannte und berühmte Flieger wird hier mit den Straßennamen erinnert.

Open-Street-Map – Detmold

Die Internetsuche nach Günter Groenhoff bzw. Günter-Groenhoff-Straße liefert einige Treffer bei denen eine detailliertere Recherche bemerkenswerte Ergebnisse zutage förderte.

In dem kleinen Rhönstädtchen Gersfeld wurde die Kirchstraße 1938 in Günter-Groenhoff-Straße umbenannt. Im reich bebilderten Buch „Gersfeld gestern und heute“ (Michael Imhof Verlag, 2009) findest du die Schreibweise GÜNTER-GRÖNHOFF-STRASSE und in einer Bildbeschreibung wird vom „… Trauerzug mit der Leiche des verunglückten Segelfliegers Günter Grönhoff …“ geschrieben.

Open Street Map – Gersfeld

90 Jahre nach seinem Tod fand am Samstag, den 23. Juli 2022 an der Absturzstelle in der Nähe von Poppenhausen eine Gedenkfeier für Günther Groenhoff statt. Im Einladungsschreiben ebenso wie auf der Internetseite der Stadt Poppenhausen wird der Vorname von Groenhoff sowohl mit als auch ohne h geschrieben.

Hier findest du das Einladungsschreiben als PDF

Auf der neu gefertigten Gedenktafel an der Absturzstelle ist der Name ebenso wie auf der verwitterten alten Gedenktafel korrekt geschrieben. Bilder dazu findest du hier:  

https://www.poppenhausen-wasserkuppe.de/de/news/beitrag/erneuerung-der-guenter-groenhoff-gedenktafel.html

Alte Gedenktafel Foto: Finn Rasner – OSTHESSEN NEWS www. osthessen-news.de

https://images.osthessen-news.de/images/18/09/xl/11597842-dsc05390.jpg

Unweit der Gedenkstätte findest du einen großen Stein mit einer Bronzetafel und einem Wegweiser. Leider ist auch hier der Vorname von Groenhoff ohne h geschrieben.

Gedenkstein Foto: Finn Rasner – OSTHESSEN NEWS www. osthessen-news.de

https://images.osthessen-news.de/images/18/09/xl/11597842-dsc05388.jpg

Zum fehlerhaft geschriebenen Namen sind hier noch einige Zufallsfunde:

Groenhoff
2023-02-12-Zufallsfund-1a
Springer
2023-02-12-Zufallsfund-9a
FAI Federation Aeronautique Internationale
2023-02-12-Zufallsfund-7a
Luftfahrt Museum Hannover
2023-02-12-Zufallsfund-4a
NZZ
2023-02-12-Zufallsfund-8a
Alexander Schleicher
2023-02-12-Zufallsfund-6a
Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda

Bilder der Zufallsfunde
NZZ 12.6.2006, Luftfahrtmuseum Hannover, Herz-Jesu-Krankenhaus, Klinische Wochenschrift Januar 1949, Alexander Schleicher, FAI

Quellen:
Open Street Map, osthessen-news, screenshots

Eichendorfweg

Gine und Rolf haben bemerkt:
In der Ergänzung zum Straßenverzeichnis im Stadtplan von 1960 ist ein weiterer Fehler, es fehlt ein “f” beim Eichendorfweg.

Wolf-Hirth-Straße

Seit Jahren ist es bekannt! Der Name einer Straße in Detmold ist falsch geschrieben. Lange Zeit war diese Straße den Detmolder Bürgern unbekannt, lag sie doch im Bereich der ehemaligen Britensiedlung an der Siegfriedstraße. Nach dem Abzug der Briten entsteht hier ein neuer Stadtteil mit Kindergarten, Kunst- und Kulturhaus, Nahversorgung, Gastronomie, …

Ausschnitt Stadtplan 1960

In diesem Stadtteil, der Ende der 1950 Jahre mit Wohnungen für die Familien der in Detmold stationierten Militärs bebaut wurde, waren auch neu gebaute Straßen zu benennen. Am 15.12.1959 erfolgte die Namensgebung: Wolfgang-Hirth-Straße, Lilienthalstraße, Zeppelinstraße. Mit dieser Namensgebung sollten Pioniere der Luftfahrt geehrt werden.
Der Segelflugpionier Wolf Hirth, seine Vornamen Kurt Erhard Wolfram kürzte er ab zu Wolf, starb am 25. Juli 1959. Wer seinerzeit zur Namensgebung nicht korrekt recherchiert hat, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Mit einer Nachfrage beim DAeC oder dem Luftsportverein Detmold wäre die Straße sicherlich korrekt benannt worden.


Bei den Recherchen finden sich weitere interessante Fehler bei der Schreibweise des Straßennamens. So ist in der Ergänzung zum Straßenverzeichnis im Stadtplan von 1960 der Name Wolfgang-Hirt-Str. aufgeführt. Im Stadtplan ist der Nachname korrekt mit „h“ geschrieben.

Stadtplan 1960 – Ergänzung zum Straßenverzeichnis

In der Begründung zum Bebauungsplan 01/83A vom Mai 2020 findest du die Bezeichnung Wolfgang-Hirth-Weg.

In der Broschüre „Die Straßen der Detmolder Kernstadt“ notiert der Autor Rüdiger Henke in der Beschreibung zur Robert-Kronfeld-Straße den von Hirth gewählten Vornamen korrekt. Als Robert-Kronfeld-Straße war von 1996 bis 2002 für einige Jahre die Straße zum ehemaligen Munitionsdepot benannt. Diese Straße heißt seit September 2002 Im Fliegerhorst und die Robert-Kronfeld-Straße findest du jetzt im ehemaligen Kasernengelände. In diesem Bereich ist eine weitere Straße nach dem Segelflugpionier Günther Groenhoff benannt.
Im Zuge der Planung der Britensiedlungen waren auch die erforderlichen Straßen zu planen und insbesondere waren geeignete Namen zu finden. Im Stadtplan von 1960 findest du u.a. die Hindenburgstraße, die Friedrich-Ebert-Straße, Stresemannstraße, Zeppelinstraße … Doch bereits nach wenigen Jahren war aufgrund der Gemeindereform eine erste Umbenennung erforderlich. Die Friedrich-Ebert-Straße und die Hindenburgstraße existierten bereits in Hiddesen, die beiden Straßen in der Kernstadt werden umbenannt zu Eckenerstraße und Adenauerstraße.
Bei den Planungen zur Konversion des gesamten vom Militär genutzten Geländes wurde 2015 im Rat ein Antrag der SPD zur Umbenennung von Straßen in diesem Bereich eingebracht. Einige Straßennamen (Gerdaweg, Christaweg) seien entweder nicht mehr zeitgemäß oder nicht korrekt (Wolfgang-Hirth-Straße). Bei einer Neubenennung sollen weibliche Persönlichkeiten geehrt werden und so gibt es jetzt den Frieda-Nadig-Weg und den Elisabeth-Selbert-Weg. Warum unterblieb trotz Hinweis auf die fehlerhafte Benennung der Wolfgang-Hirth-Straße die erforderliche Korrektur?

So sollte das Straßenschild eigentlich aussehen

Gibt es weitere Fehlbenennungen in der BRD? Die Internetrecherche nach „Wolfgang-Hirth-Straße“ bringt dich nach Schönkirchen im Amt Schrewenborn, Kreis Plön.

Open-Street-Map – Schönkirchen

Infos aus Chronik Schönkirchen
In der Gemeinde Schönkirchen wurde in den 1940 Jahren ein neuer Stadtteil für Mitarbeiter der in Kiel ansässigen Firma Anschütz geplant und gebaut. Hermann Anschütz-Kaempfe war Erfinder des Kreiselkompass. Die nach Wolf Hirth benannte Straße in der Anschützsiedlung erhielt den Namen Wolfgang-Hirth-Straße (vermutlich nach dem Tod von Wolf Hirth) in den frühen 1960er Jahren.

Die weitere Sichtung der Suchergebnisse führt zu einer Nachricht in der Kreiszeitung Böblinger Bote vom August 1918 in dem über einen Dieseldiebstahl an der Wolfgang-Hirth-Straße in Böblingen berichtet wird. Ein weiterer Fund der Suchmaschine ist die Anschrift einer Firma im Industriegebiet Esslingen.

Bei beiden Adressangaben handelt es sich um Schreibfehler.


Quellenangaben:
Internetrecherche, Landesarchiv NRW, Stadtarchiv Schrewenborn,
Rüdiger Henke – Die Straßen der Detmolder Kernstadt,
www.detmold.de/startseite/leben-in-detmold/stadtentwicklung/staedtebauliche-planungen/konversion/isek-ehemalige-britensiedlung/

Detmold – Grohnde

Keine 40 km Luftlinie sind es von Detmold bis Grohnde.

Das Kernkraftwerk Grohnde hat eine elektrische Leistung von 1.430 MW brutto und beschäftigt rund 500 Personen. Das Kraftwerk hat im Februar 2016 als weltweit erstes Kernkraftwerk 350 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und war seit seiner Inbetriebnahme im September 1984 acht Mal Produktionsweltmeister. Entsprechend der 13. Novelle des Atomgesetzes geht das Kernkraftwerk Grohnde spätestens zum 31. Dezember 2021 vom Netz.
Quelle: Pressemitteilung Preussenelektra 2021-01-23


Die Strahlenschutzkommission reagiert als Lehre aus Fukushima mit neuen Leitlinien für die Katastrophenschutzbehörden in Deutschland

Die Strahlenschutzkommission des Bundes hat neue Empfehlungen bei Störfällen in AKWs herausgegeben, die von den Innenministern von Bund und Ländern auf ihrer nächsten Sitzung Anfang Dezember beschlossen werden. Geplant ist, den Radius der sogenannten Zentralzone um ein AKW von zwei auf fünf Kilometer auszudehnen. Die Bevölkerung in diesem Bereich soll im Katastrophenfall innerhalb von sechs Stunden evakuiert werden. Die folgende, sogenannte Mittelzone soll von 10 auf 20 Kilometer erweitert werden.
Quelle: Telepolis – Heise online 2013-11-05


Logo Kreis Lippe – 2021

Dazu ein Text aus der Zeitschrift Mathematik lehren – Heft 183 2014

interessantes und belangloses aus detmold und umgebung