Im März 2023 fand am FFB in Detmold eine Gedenkwoche zum Tod von Felix Fechenbach statt. Von der Veranstaltung gibt es ein Video in dem ab Minute 17 ein Ergebnis der Projektwoche vorgestellt wird.
Hier findest du den Beitrag zu Felix Fechenbach.
Beiträge mit Bezug zur Geschichte
Im März 2023 fand am FFB in Detmold eine Gedenkwoche zum Tod von Felix Fechenbach statt. Von der Veranstaltung gibt es ein Video in dem ab Minute 17 ein Ergebnis der Projektwoche vorgestellt wird.
Hier findest du den Beitrag zu Felix Fechenbach.
Die Gedenkstele nach der Instandsetzung.
Foto vom 2023-04-29
Hier ist der link zum Beitrag Anna-Maria.
Hier ist der link zum Kurzinfo Anna-Maria
Ein Zufallsfund ist dieses Foto der Heuer-Ampel im weihnachtlich beleuchteten Lage das vermutlich Ende der 1950er oder Anfang der 1960er Jahre aufgenommen wurde. Der Fotograf ist unbekannt.
Hier ist der link zum Beitrag Heuer-Ampel.
Als Bernhard III 1265 an der Straßenverbindung Lemgo – Paderborn die Stadt Detmold gründete, wurde das etwa 17 ha große Stadtgebiet mit einer Mauer befestigt in welcher, abgesehen von einer kleinen Pforte am Bruchberg, nur zwei Tore vorhanden waren. Das Hornsche Tor im Süden, das Lemgoer Tor im Norden, der ehemalige Steinweg zwischen diesen Toren trägt heute den Namen Lange Straße. In den Sammlungen des Lippischen Landesmuseums und der Lippischen Landesbibliothek sind sowohl ein “Stadtplan” als auch eine “Ansicht” dieser Gestaltung der Stadt Detmold im Mittelalter vorhanden.
Der Standort des Lemgoer Tores wurde anhand dieser und weiteren historischen Darstellungen lokalisiert und in den 1980er Jahren mit Markierungen im Pflaster gekennzeichnet. Als Folge von Baumaßnahmen wurde die Pflasterung neu gestaltet und aktuell sind diese Markierungen leider nicht mehr vorhanden.
Die Straße Richtung Norden bis zum heutigen Kreisverkehr am Sozialgericht hieß Lemgoer Straße und im weiteren Verlauf Lemgoer Chaussee ab den 1930er Jahren Richthofenstraße.
Im Stadtplanausschnitt von 1912 siehst du an der Markierung wo das Lemgoer Tor seinerzeit gestanden hat. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde beschlossen das Tor abzubrechen, den Faulen Graben (heute das Rosental) zuzuschütten und vor dem Lemgoer Tor entstanden neue Häuser. Bereits 1778 war an der Nordostecke des Lustgarten das Komödienhaus (Abbruch 1936) gebaut worden. Vor dem Lemgoer Tor entstand 1817 ein erstes Wohnhaus (jetzt Lange Str. 81) und 1825 genehmigte das Hofmarschallamt den Bau von sechs Häusern um der Wohnungsnot abzuhelfen und zur Stadtverschönerung beizutragen. 1828 entstand an der Lemgoer Chaussee das Strafwerkhaus, spätere Nutzungsnamen waren Kaserne II (bis 1945), Regierungsgebäude II (1951), Sozialgericht.
Ein weiteres bedeutsames Wohnhaus war das 1838 von Petri gebaute Petrische Palais, das in den 1970er Jahren im Zuge der Straßenplanung am heutigen Hasselter Platz abgerissen wurde.
Auf diesem Plan erkennst du die Straßenbezeichnungen im Kreuzungsbereich Lagesche Straße – Paulinenstraße in den 1950er Jahren. Die Klüter Straße heißt seit den 1980er Jahren Lemgoer Straße, der Kreuzungsbereich wurde neu konzipiert, das Volkshaus abgerissen, neue Gebäude errichtet und die Vermarktungsprofis der Baubranche nutzten die Gelegenheit, benannten ein Wohn- und Geschäftshaus an der Kreuzung „Lemgoer Tor“ und vereinnahmten so einen historischen Namen.
Die damalige Stadtarchivarin schreibt dazu in Heimatland Lippe (Nov. 1990) „Da aber nunmehr der Verkehr von und nach Lemgo über diesen Platz läuft, wäre gegen eine Bezeichnung „Neues Lemgoer Tor“ nichts einzuwenden“. Wieder einmal hat Kommerz gegen Historie gewonnen.
30 Jahre später gelingt es dem Lippischen Heimatbund am ehemaligen Rathaus II (jetzt H&M) eine Infotafel anzubringen. Warum aber muss die Überschrift zu diesen historischen Informationen “Altes Lemgoer Tor” lauten?
Als “Rosental-Galerie” wird das vor einigen Jahren an der Kreuzung Lange Straße – Rosental errichtete Gebäude bezeichnet. Nicht nur auswärtige Besucher der Residenz auch Detmolder Bürgerinnen und Bürger suchen vergeblich eine Galerie.
Quellen:
Geschichte der Stadt Detmold, Maximilian-Verlag, 1953
Heimatland Lippe, LLB
SMOG IN OSTWESTFALEN NUR AUF DEM BILDSCHIRM
So lautet der Text einer Karikatur von Egon Körbi, der mehr als drei Jahrzehnte als EKÖ für die Freie Presse, die Neue Westfälische und die Lippische Landes-Zeitung als Karikaturist gearbeitet hat.
Am 15. Januar 1985 um 6:26 war plötzlich Stille im Radio. Keines der WDR Programme ist zu empfangen, ein Blick aus dem Wohnzimmer in Richtung Hermann, das vertraute Signallicht am Sendeturm auf dem Bielstein ist erloschen. Die haben wohl Stromausfall – so der erste Gedanke. Als es hell wird zeigt sich jedoch: Nicht nur das Warnlicht ist ausgefallen. Der Sendemast ist nicht mehr zu sehen.
Die Sendeanlage war erst knapp 15 Jahre vorher, nach langer Planung im Juni 1970 in Betrieb genommen worden.
Ein schönes Bild vom Sendemast hat die Firma Luftbild Kirchner + Wolf aufgenommen. Die Rechte für das Bild liegen mittlerweile beim Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr.
Bereits um 14:50 desselben Tages ist für das Programm WDR 2 eine provisorische Lösung gefunden. Der Sender Hünenburg in Bielefeld strahlt das Programm aus und die Technikabteilung des WDR geht davon aus im Februar über einen provisorischen 85 m Mast auf dem Bielstein das 1. Programm wieder zu senden.
Viele Informationen zur Geschichte des Senders und den Ursachen, die zum Einsturz führten kannst du in einer informativen Schrift des WDR nachlesen. Den Link findest du am Ende dieses Artikels bei den Quellenangaben.
Im September 1986 war „Der neue 300er“ fertig und die Rundfunkprogramme des WDR sowie das 1. Programm (ARD-Fernsehprogramm) können wieder in entsprechender Qualität empfangen werden.
Mehr zur Geschichte von Rundfunk und Fernsehen in OWL gibt es vielleicht demnächst.
Quellenangaben:
Lippische Landes-Zeitung, WDR Archiv – https://www1.wdr.de/sendemastpdf100.pdf
Da soll es doch eine Gedenktafel geben, an dem Haus das dort errichtet wurde wo ehemals das Volkshaus stand und jetzt ein großes Geschäftshaus steht, an der Kreuzung Paulinenstraße – Röntgenstraße – Lagesche Straße.
Du musst schon etwas suchen, denn die Tafel ist nicht prominent am Eingang angebracht sondern versteckt hinter Gebüsch an der Seitenwand zur Werre. Einem auf der Paulinenstraße fahrenden Detmold-Besucher bleibt sie daher verborgen. Warum also sollte er nach einem Parkplatz Ausschau halten und sich genauer informieren was auf der Tafel zu lesen ist.
In der Fotosammlung der LLB Detmold finden sich einige Bilder. Auf einer Postkarte mit dem Datumsstempel 16.05.1927 ist das ursprüngliche Volkshaus mit der Anschrift Lageschestr. 66 an der Ecke Paulinenstraße – Lagesche Straße abgebildet. Den Namen Röntgenstraße gab es noch nicht. Die Verlängerung der Paulinenstraße (heute Lemgoer Straße) trug den Namen Klüterstraße.
Die Digitale Sammlung der LLB Detmold bietet den Zugang zu diversen Adressbüchern. Im Adressbuch der fürstlichen Residenzstadt Detmold von 1914 ist zu lesen: Gasthof Stadt Detmold, Lageschestraße, Ecke Paulinenstraße, Telefon 227.
1920 wurde das Haus an die Stadt Detmold verkauft, von der Volkshaus G.m.b.H. erst gepachtet und dann erworben.
Im Adressbuch von 1923 findest du den Eintrag: Volkshaus (Gewerkschaftshaus) Lagesche Straße 66.
1928 erfolgte der Abriss, der Neubau war 1930 fertiggestellt. Zur Einweihung sprach der sozialdemokratische Landespräsident Heinrich Drake.
Nach der Landtagswahl am 15. Januar 1933 regierte die NSDAP in Lippe. Am 11.3.1933 kam es zu einem Sturm auf das Volkshaus durch die Nazis. Am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaften zerschlagen, das Volkshaus besetzt. Hakenkreuz-Flaggen wehten an den Fahnenmasten auf dem Dach sowie an der Fassade und der Schriftzug Volkshaus war mit einem Banner abgedeckt.
Am 10. Mai 1933 wurde die DAF (Deutsche Arbeitsfront) , die NS Gewerkschaft gegründet und die bisherigen Gewerkschaften zerschlagen. Das Volkshaus wurde zwangsversteigert und von der DAF erworben.
In den Adressbüchern von 1934-1938 ist es als „Horst Wessel Haus“ Inh. Karl Paul verzeichnet.
1941 wurde der Turm entfernt, als Schriftzug ist lediglich „Die Deutsche Arbeitsfront“ an der Fassade angebracht.
Das Adressbuch 1941 verzeichnet: Haus der Deutschen Arbeit.
Auf der Rückseite dieser Feldpostkarte aus dem Jahr 1942 ist der Kartentext „Hotel-Restaurant Volkshaus“ mit „Horst Wessel-Haus Detmold“ überstempelt.
Nach 1945 wird das Gebäude durch die Militärregierung beschlagnahmt, geht danach in Eigentum des DBG über. Am 1. Juli 1949 erfolgt die Einweihung durch Hans Böckler. Der DGB nutzt die Räume für Büros, Schulungen und Tagungen, Hotel und Restaurant werden durch Pächter betrieben.
Nach 1950 wird das Flachdach ersetzt durch ein Steildach. Restaurant und Hotel werden weiter durch Pächter bewirtschaftet. Der Name wechselt zu Central-Hotel
Mitte der 1960er Jahre traten aus den Medien bekannte Bands ebenso wie Amateurbands aus der Region auf.
Ein Highlight war ein Auftritt der Rattles auf den die Fans bis weit nach Mitternacht warten mussten.
Im September 1971 erfolgt der Verkauf an Stadt Detmold; die Verkehrsplanung der Stadt erfordert einen Ausbau der Kreuzung und im Mai 1985 erfolgt die Sprengung des Gebäudes.
Gerne würde ich dir hier das letzte Bild vom Central-Hotel zeigen. Laut Gebührenordnung des Stadtarchiv Detmold kosten “Einblendungen in Onlinediensten” pro Woche 25 Euro.
Ohne Kosten kannst du das
Bild mit diesem Klick ansehen.
Es folgt ein Neubau als Wohn- und Geschäfthaus und seit Mai 2015 befindet sich die Gedenktafel an der Seitenwand.
Warum für die Gedenktafel ein retuschiertes Foto von 1933 verwendet wird, ist schwer verständlich.
Quellen:
Heimatland Lippe 109.2016
LLB Detmold Digitale Sammlungen
LLB Detmold Regionaldokumentation
Am 11. August 2022 berichtet die LZ über einen Anschlag auf das Mahnmal an der Anna-Maria-Tintelnot-Twete. Abends berichtet der WDR in der Sendung OWL Lokalzeit über den Anschlag.
Ich frage mich: “Wer macht so etwas?”
Hier ist der link zum Beitrag Anna-Maria.
Was haben die Städte Vegesack, Hameln, Detmold, Worms, Siegen, Passau gemeinsam? Alle Städte sind Paten einer Klasse von Minensuchbooten einer gemeinsamen Baureihe, die mit amerikanischer Lizenz in den Jahren 1959 – 1960 auf der Werft CMN Amiot in Cherbourg für die Deutsche Marine gebaut wurden.
Zu Stapellauf und Taufe der “Detmold” am Dienstag, 17. November 1959 waren der Bürgermeister Bruno Kirchhof und seine Stellvertreterin Dr. Elisabeth Güther (Oberstudiendirektorin am Stadtgymnasium) als Vertreter der Patenstadt des Bootes in der französichen Hafenstadt.
Ein Bild vom Stapellauf ohne Angabe des Fotogafen findest du in der LZ vom 25. Mai 1960
Am Dienstag, 23. Februar 1960 waren der Bürgermeister und seine Stellvertreterin in Bremerhaven anwesend, als das Minensuchboot mit der Kennzeichnung “M 1252” in Bremerhaven festmachte.
Änhnlich dürfte es bei den weiteren Paten abgelaufen sein, sollte doch mit der Benennung der Marineschiffe nach Orten im Binnenland eine Beziehung der Bevölkerung zu “ihren” Booten und zu “ihrer” Marine aufgebaut werden. Die freundschaftlichen Bande führten zu Besuchen der Mannschaft in Detmold, gemeinsamen Veranstaltungen und einige Detmolder Oberstufenklassen konnten eine kleine Fahrt mit der “Detmold” auf der Nordsee unternehmen. Bei einigen Schülern führte die Begeisterung für die Seefahrt dazu sich bei der Marine für den Wehrdienst zu verpflichten.
Kurz nach Indienststellung muss die “Detmold” am 29. März 1960 den Verlust einer Tieftonboje melden.
Bereits im Mai 1960 machte die Besatzung einen Besuch in Detmold und wurde im Rathaus von Bürgermeister Kirchhof begrüßt. Im Goldenen Buch der Stadt findest du zu diesem Besuch einen Eintrag. Der Kommandant, Kapitänleutnant Gaude, sagt in seiner Rede: Er hoffe auf baldigen Besuch von Schulklassen und jeder Detmolder sei an Bord gern gesehen. Geschenke haben die Minensucher dabei, ein Foto von der “Detmold” in der Kieler Bucht vor Laboe und ein Modell des Minensuchbootes. Beide Geschenke erhielten einen Ehrenplatz im Rathaus bis sie von der Marinekameradschaft übernommen wurden und befinden sich jetzt im Depot des Lippischen Landesmuseums.
Im Hotel “Zum Falken” an der Hornschen Straße wurde gemeinsam mit einer Bundeswehrabordnung, britischen Armeeangehörigen und interessierten Detmoldern gefeiert. Das Marinemusikkorps gab Konzerte auf dem Marktplatz und im Schlossgarten.
Bürgermeister Kirchhof, Kapitän zur See a.D. Schloifer und einige weitere Personen darunter LZ-Redakteuer Walter Mücke und LR-Redakteuer Haaso konnten sich im August 1960 an Bord der “Detmold” im Rahmen einer Übung die Arbeit auf einem Minensuchboot erklären lassen. Fotos von dieser Fahrt findest du in der LZ und der LR vom 20. August 1960.
Am 19. Dezember 1960 empfängt der Bürgermeister den neuen Kommandanten der “Detmold” Kapitänleutnant Schmidt in Begleitung von zwei weiteren Offizieren zum Antrittsbesuch im Rathaus. Nach dem Abendessen im Hotel “Stadt Frankfurt” folgt ein Theaterbesuch. Mit der Marinekameradschaft wird danach in der Gaststätte “Zum Landgericht” getagt.
Am 15. Juni 1962 erfolgt der zweite Besuch der Besatzung des Minensuchbootes. Der Kinderspielmannszug unter der Leitung von Bernhard Schumicki begrüßte die Matrosen mit “Lippe Detmold, eine wunderschöne Stadt” auf dem Marktplatz. Am offiziellen Empfang durch Bürgermeister Kirchhof nahmen mehrere Ratsmitglieder, Abteilungsleiter der Stadtverwaltung sowie Vorstandsmitglieder der Marinekameradschaft teil.
Geschenketausch, Sinalco-Besichtigung, gemeinsame Feier im “Central-Hotel”, Fahrt durch den Teutoburger Wald, Fußballspiel KM-Boot-Besatzung gegen Temde-Mitarbeiter, Treffen mit der Marinekameradschaft – das sind einige Programmpunkte des Besuches. Mit 7:2 siegte seinerzeit die Temde-Mannschaft.
Zur Kundgebung am “Tag der deutschen Einheit” am Sonntag, 17. Juni 1962 scheibt die Lippische Rundschau: “Auf der Rathaustreppe standen die Besatzungsmitglieder des Minensuchbootes “Detmold” in ihrer schmucken Uniform Spalier, …”
Vom 5. bis 7. Oktober 1962 besuchten Bürgermeister Kirchhof, Stadtrat Benkmann, Mitglieder der Marinekameradschaft und die Temde-Mannschaft das Minensuchboot in Bremerhaven. Für eine Fahrt nach Helgoland konnten nicht alle Teilnehmer der Detmolder Delegation mit der “Detmold” fahren. Ein Teil der Reisegruppe schiffte auf dem Schwesterboot “Passau” ein. Für die Temde-Mannschaft war leider kein Platz vorhanden. Aus Hameln nahm zur gleichen Zeit eine Delegation auf deren Patenschiff “Hameln” an der Helgolandfahrt teil. Das Rückspiel am Sonntag ergab mit 2:4 (LZ) bzw. 2:5 (LR) abermals einen Sieg für die Temde-Mannschaft. Nicht überliefert ist wieviel Spirituosen, Tabak und Parfüm zollfrei den Weg nach Detmold fand.
Geschwaderkommandeur Urbach und Kapitänleutnant Buchmann hatten eine Urkunde unterzeichnet mit welcher Bürgermeister Kirchhof zum “Kommandanden honoris causa” des Minensuchbootes “Detmold” ernannt wurde.
Ein Bild der “Detmold” findest du in der LZ vom 8. Oktober 1962 – Das Foto hat der LZ-Reporter W. Mücke aufgenommen.
Zwischen 1962 und 1967 fanden keine weiteren Besuche in Detmold statt. Am 19. März 1963 hatte die “Detmold” Grundberührung vor Helgoland und lag daraufhin drei Jahre in der Werft bis sie am 7. Juni 1966 wieder in Dienst gestellt und im Marinehafen Neustadt/Holstein stationiert wurde.
Der letzte Besuch einer Besatzung der “Detmold” mit dem Kommandanten Edelmann fand im Januar 1967 statt. Gastgeber war die Marinekameradschaft Detmold, die im Saal der Handwerkskammer zu einem “Bordfest” geladen hatte. Alt-Bügermeister Kirchhof, bei einem vorhergehenden Besuch auf der “Detmold” zum Ehrenkommandanten befördert, erinnerte in seiner Ansprache an die Taufe des Bootes in Frankreich. Frau Dr. Güther erhielt zur Erinnerung ein Relief der “Detmold” und auch der Stadt wurde ein solches Relief überreicht.
Nach einigen Tagen traf bei der Marinekameradschaft als Dankgeschenk ein Erinnerungsbuch mit einer Vielzahl von Fotos zum “Bordfest” in Detmold ein.
20 Mitglieder der Marinekameradschaft Detmold nahmen am 16. Februar 1967 an einer Fahrt nach Helgoland teil. Kurze Zeit danach wurde die “Detmold” ausser Dienst gestellt, der Reserveflottille Wilhelmshaven unterstellt und 1975 mit weiteren Booten der “Vegesack-Klasse” an die Türkei abgegeben.
Leider kann ich hier keine Bilder des Minensuchbootes “Detmold” einfügen. Da musst du schon selber auf die links klicken, die du hier findest.
Im Bundesarchiv findest du u.a. diese Informationen.
Die Marinekameradschaft Detmold pflegte Kontakte zur Besatzung der “Detmold” und verwahrte Geschenke wie z.B. das Modellboot. Mit der Auflösung des Vereins im Jahre 2008 wurden die Vereinsgüter dem Lippischen Landesmuseum übergeben. Da ruhen sie jetzt im Archiv …
Unbekannt ist der Verbleib der Bootsreliefs …
Quellenangaben:
Stadtarchiv Detmold, Zeitungsarchiv der LLB Detmold, Heimatland Lippe – Heft 102, Lippisches Landesmuseum Detmold, Wikipedia, Internetrecherche
Danke für Rechercheunterstützung an:
Imke Tappe-Pollmann, Lippisches Landesmuseum Detmold
Rudolf Möller-Friedrich, Lippische Landes-Zeitung
Eine Ausstellung mit Seiten aus dem Gästebuch der Stadt Detmold ist Anlass für Recherchen zum Thema “Detmold als Namensgeber”.
Der Dampfer “Detmold”, gebaut von den Flenderwerken in Lübeck, gehörte zu den ersten nach dem Krieg von den Alliierten erlaubten Schiffsneubauten, die baugleich auf verschiedenen deutschen Werften gebaut wurden.
Heimathafen der “Detmold” und ihrer fünf Schwesterschiffe war Cuxhaven, wo sie ab 1949 bis 1961 für die “Nordsee” – Deutsche Hochseefischerei AG auf Fischfang fuhr. Die erste Fangreise startete am 21. April 1949 Richtung Island, die letzte Reise endete am 27. März 1961.
Mehr zur Geschichte des Fischdampfer “Detmold” kannst du beim Förderverein Schifffahrtsgeschichte Cuxhaven e. V. lesen.
Die Lippische Landes-Zeitung kündigt den Besuch eines Abgesandten “unseres Fischdampfers” an und berichtet über den Empfang im Rathaus Detmold. Die beiden Artikel, archiviert auf Mikrofilm in der LLB Detmold, sind interessant zu lesen.
Hier findest du eine besser lesbare Textversion der beiden Zeitungsberichte.
Zur “Nordsee” – Deutsche Hochseefischerei findest du bei wikipedia und bei cuxpedia weitere interessante Informationen.
Quellenhinweise:
– Headerbild: LLB Detmold BADT-35-9
– Goldenes Buch der Stadt Detmold
– Förderverein Schifffahrtsgeschichte Cuxhaven e.V.
– Archiv Dieter Kokot
Du kennst dich aus in Detmold – aber wo liegt der Alexanderplatz?
In einem alten Adressbuch von 1936 findest du einen Hinweis auf diesen Platz.
Du kannst online in diesem Adressbuch blättern und findest interessante Informationen. Ebenso kannst du im Buch „Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde“ 26. Band 1957 online lesen.
Den Alexanderplatz gab es von 1903 bis 1970.
In Rosenland Heft 16/2014 findest du auf der Seite 6 den Hinweis: Tischlerfachschule am Alexanderplatz. Da irrt der Autor jedoch denn diese Tischlerfachschule, die jetzt als Fachschule für Holztechnik ein Bildungsgang am Felix-Fechenbach-Berufskolleg ist, war seit 1928 am Schubertplatz angesiedelt.
In Heimatland Lippe 4/1962 beschreibt Gustav Mesch einen Wandervorschlag mit dem Ziel Donoper Teich ausgehend vom Bahnhof Detmold über die Hermannstraße zum Alexanderplatz und von dort weiter an der Heilig Kreuz Kirche vorbei Richtung Hiddesen.
Am Ende der Hermannstraße links erkennst du im Stadtplan die Ziffer 7. Dort befand sich das Hotel Deutsches Haus, das mit der Adresse Alexanderplatz 1 im Einwohnerbuch 1936 verzeichnet war.
Erstmalig ist das Hotel Deutsches Haus im Adressbuch 1930 aufgeführt, davor gab kein Gebäude am Alexanderplatz 1.
Ein Hotel mit dem Namen Deutsches Haus ist im Adressbuch 1901 mit der Adresse Lange Straße 15-17 angegeben. Ab 1923 firmiert unter dieser Adresse die Neufinkenkruger Handeslgesellschaft m.b.H.
Nach 1945 residierte am Alexanderplatz 1 der britische Geheimdienst, wie in Heimatland Lippe 11/1998 nachzulesen ist.
Lass uns ein wenig blättern im Einwohnerbuch von 1936 und du findest einige Straßennamen, die nur wenige Jahre genutzt wurden wie z.B. Potsdamer Brücke.
Im Zuge der Kommunalen Neugliederung wurde die Umbenennung einiger Straßen in Detmold in den 1970er Jahren erforderlich. So gab es in fast jedem Ortsteil eine Bergstraße, eine Feldstraße, einen Kirchweg, … Jeden Straßennamen durfte es jedoch nur einmal geben.
In den nachfolgenden Jahren wurden einige Namensgebungen kritisch hinterfragt, mit der Folge weiterer Umbenennungen:
Die August-Weweler-Straße, benannt nach dem Komponisten August Weweler, der sich “alter Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung” nannte, wurde 1985 auf Initiative der Jusos in Felix-Fechenbach-Straße umbenannt.
Anm.: In Lemgo gibt es im sog. Musikerviertel eine Wewelerstraße.
https://www.google.com/search?q=august+weweler
Der Agnes-Miegel-Weg, benannt nach der ostpreußischen “Heimatdichterin mit Nähe zum NS-Regime”, wurde in Sonnenhügel umbenannt.
Anm.: Andere Kommunen (Oerlinghausen, Bielefeld, Rinteln, …) sehen diese Namensgebung anscheinend weniger problematisch und Anträge auf Umbenennung stoßen (z.B. in Oerlinghausen) auf Widerstand einiger Anlieger.
https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_Miegel
https://www.google.com/search?q=agnes+miegel
Stöbere weiter im Einwohnerverzeichnis und du findest sicherlich weitere interessante Einträge.
Quellen:
Einwohnerbuch Detmold 1901, … , 1936, LLB Detmold, LH 108
Regiodok der LLB Detmold
Rosenland 16/2014
Heimatland Lippe 4/1962
Heimatland Lippe 11/1998